Mai 2008 - der aktuelle StandDie engagierte Arbeit der Ortsgruppe Nerezine des Vereins "Eko Kvarner" zeigte Wirkung. Der geplante Bau der Marina in Nerezine wurde auf der ganzen Insel und in den Medien konstruktiv diskutiert. Der Bau einer Marina selbst muss in Kroatien ähnliche Hürden, sprich Behördengenehmigungen, nehmen wie in Deutschland. So ist der Einklang mit "Raumordnungs- und Bebauungsplänen" genauso zu prüfen wie eine Übereinstimmung des Vorhabens mit den geltenden kroatischen Naturschutzgesetzen (eine Art Umweltverträglichkeitsprüfung). Ergebnisse dieser ersten anfänglichen behördlichen Planungs- und Prüfungsphase lassen derzeit erwarten, dass die Marina in der geplanten Form nicht gebaut werden darf. |
Was bisher geschah - 2005: die Geschichte einer BürgerinitiativeAnfang des Jahres 2005 vielen einige Bewohner des Ortes Nerezine auf der Insel Losinj aus allen Wolken als bekannt wurde, dass in dem bisher eher ruhigen und natürlichen Ferienort Nerezine eine "Mega" Marina gebaut werden sollte. Die Besitzer der bereits im Ort ansässigen Werft und ein östreichischer Investor haben große Pläne. Geplant ist der Bau einer Riesenmarina mit insgesamt 400 Liegeplätzen. Dadurch würde unwiderruflich und unwiderbringlich eine ökologische Zerstörung dieses Teils des Cres-Losinjer Archipels beginnen und Nerezine, ein kleiner Küstenort mit gerade 300 Einwohnern, würde dabei vollkommen seine Identität verlieren. "Wir glauben, daß dieses Projekt sehr fragwürdig ist, da Nerezine in allen adriatischen Bootsführern als ungünstiger, kleiner Hafen, der Bora und Jugo ausgesetzt ist, beschrieben wird. Außerdem ist die Richtigkeit einer Marina in Frage gestellt, da sich ein großer Teil der Bewohner von Nerzine dagegen ausgesprochen haben, gleichzeitig haben sie sich spontan organisiert und bringen diesem Projekt großen Widerstand entgegen. Deshalb kann man zu dem Schluß kommen, daß dieses Projekt aussschließlich partielle Interessen der "lokal Mächtigen" fördert und deshalb im Gegnsatz zum Protest der Gemeinde und zu den allgemein anerkannten Grundsätzen der umwelterträglichen Entwicklung steht. Besonders beunruhigend dabei ist, daß der anscheinende Hauptinvestitor des Projekts im Wert von über 10 Millionen Euro die Firma "Marina Artac"d.o.o., mit einem Grundkapital von 20 000 Kuna (ca. 2817,-EUR)und nur zwei Angestellten ist. Diese Tatsache führt zu dem Verdacht, daß hinter diesem geplanten Projaekt unbekanntes, spekulatives Kapital steht, eventuell aus zweifelhaften Geschäften. Deshalb rufen wir alle interessierte Bürger auf, denen der Fortbestand von Nerezine am Herzen liegt, sich bis einschließlich Montag den 02.Mai an der öffentlichen Diskussion mit schriftlichen Beschwerden zu beteiligen, um die Devastierung von Nerezine zu verhindern. Die Ortsgruppe "Eko Kvarner" hat einen Katalog mit über 30 Hauptbeschwerden zusammengestellt, die sie für die wichtigsten halten. Es besteht ebenfalls eine Petition, die zur Vermeidung des geplanten Baus einer Marina unterschrieben weden kann. Eine Kopie davon wird an alle zuständigen Verwaltungen auf allen Ebenen geschickt, vom Gemeinderat über den Stadtrat, zur Regierung der Republik Kroatiens. Es wurde beschloßen, daß in nächster Zeit ein eiliges Treffen mit der zuständigen Ministerin Marina Matulovic-Dropulic gesucht wird, da sie sich von Beginn ihres Mandates gegen Projekte, die zu einer katastrophalen Betonisierung der Küste und unwiderrufliche Zerstörung der Küstenregion , ausgesprochen hat." Gegenwärtig befindet sich das Projekt Marina Nerezine im Stadium der Prüfung duch die kroatischen Behörden. Aufgrund neuerer Gesetze in Kroatien ist für derartige Projekte ein der deutschen "Umweltverträglichkeitsprüfung" ähnliches Genehmigungsverfahren durchzuführen. Dieses Verfahren bietet, ähnlich wie in Deutschland auch, jedoch Ausnahmemöglichkeiten und Sonderfallregelungen so daß nicht feststeht, ob dem Schutz der Natur und der Entwicklung des naturverträglichen Tourismus in Nerezine hier wirklich die notwendige Bedeutung beigemessen wird oder ob nicht doch wirtschaftliche Interessen und "Beziehungen" Einzelner den Ausschlag für eine Genehmigung geben. Eine detailierte Auflistung der fundierten Einwände der Nereziner Bürger finden Sie ... hier zum Download. Die nachfolgende Karte verdeutlich den Umfang der geplanten Marina in Nerzine (zur vergrößerten Ansicht bitte auf die Karte klicken). Der Umfang der geplanten Marina umfaßt ca. die Hälfte der Küstenlinie von Nerezine. Ein Beispiel (Biograd), wie eine solche Marina aussehen kann findet sich ... hier. Zwei der beliebtesten und familienfreundlichen flachen Kiesstrände würden der Marina zum Opfer fallen. Die Lärmbelästigung durch die Marina sowie der zu erwartende massiv ansteigende Autoverkehr würde den Charakter von Nerezine als Ferienort zerstören. Umweltbelastungen durch Treib- und Schmierstoffe, Abwässer der Schiffe und Chemikalien, die zur Reinigung und Wartung der Yachten verwendet würden ihr übriges zur Zerstörung der Meersfauna um Nerezine tun. Für Interessierte: zwar haben morderne Yachten einen Trinkwassertank, um den Yachtbeseitzern an Bord Annehmlichkeiten wie Wasserspülung, Duschen usw. zu ermöglichen. Die Abwässer der Schiffe inkl. der Fäkalien der Besatzung gehen jedoch ungefiltert ins Meer. Während machen Stoffe auf den Meeresboden sinken und dort für Verschmutzung sorgen, schimmen andere Teile ander Wasseroberfläche und dort direkt in die "Arme" der Badegäste. Natürlich gibt es einen "Ehrenkodex" unter Seglern, der die Benutzung der Bordtoilette im Hafen "untersagt". Aber wenn es dringend ist oder wenn man den Hafen gerade verlassen hat ... Es sei hier außerdem angemerkt, dass die Mitglieder der Ortsgruppe Nerezine der Umweltschutzorganisation Ekokvanerner keineswegs katagorisch den Bau weiterer Marinas ablehnen. Die Entwicklung des nautischen Tourismus muss jedoch in Einklang mit der Natur und den Interessen der Bevölkerung stehen. Eine Marina in Nerezine wäre sowohl aus Umweltschutzgründen als auch aus wirtschaftlichen Gründen unsinnig. Ca. 15 km von Nerezine befindet sich Mali Losinj. Mali Losinj ist ein Hafenort mit ca. 6000 Einwohnern. Mali Losinj hat bereits einen großen Hafen inkl. Marina, einen Bootswerft, Tankstelle usw. Der Hafen von Mali Losinj böte durchaus Möglichkeiten zur Erweiterung oder auch zum Neubau einer Marina. Die bereits vorhandene Infrastrukur das Hafens und der Stadt Mali Losinj, Mali Losinj hat u.a. ein Krankenhaus, würde eine dortige Marina äußerst atraktiv machen. Unweit des Hafens von Mali Losinj befindet sich der Flughafen von Mali Losinj, http://www.airportmalilosinj.hr . Somit wäre auch eine aktraktive schnelle Anreise mit kleinen Verkehrsflugzeugen möglich. Außerdem zählt Mali Losinj dank der geographischen Gegebenheiten als einer der geschütztesten Häfen der nördlichen Adria. Kontakt: Download: hier können Sie Dokumente der Organisation Ekokvarner und der Ortsgruppe Nerezine downloaden: |
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